Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe

PAK sind eine Gruppe organischer Verbindungen mit mehreren verbundenen Benzolringen. Bislang wurden mehrere hundert Einzelverbindungen identifiziert. Es ist üblich, stellvertretend für die Vielzahl an über hundert Einzelverbindungen 16 PAK (nach EPA) zu analysieren.

Viele PAK werden als kanze­ro­gen (krebserzeugend), mutagen (erbgutverändernd) und immunotoxisch (immunsystemschädigend) eingestuft. Sie sind langlebig und reichern sich in der Umwelt an.

PAK können bei Verbrennungsprozessen entstehen (z.B. Rauchen, Autoabgase, Brände), sind aber auch in manchen Bauprodukten enthalten (z.B. älterer Parkettkleber). Der Gesamt-Gehalt an PAK und die Konzentration an Benzo(a)pyren als Leitsubstanz bestimmen die Einstufung bei der Entsorgung.

Für Naphtha­lin, den kleinsten und leichtesten Vertreter der PAKs, wurden vom Umweltbundesamt 2004 to­xi­kologisch begründete Richtwerte für die Raumluft festgelegt, die Grundlage für die Bewertung des Handlungsbedarfes sind. Um alle in der Raumluft festgestellten PAK in die Bewertung einzubeziehen, können die einzelnen PAK-Konzentrationen mit Toxizitätsäquivalentfaktoren gewichtet und die Summe bewertet werden.

Da PAK schwerflüchtige Substanzen sind, lagern sie sich bevorzugt an Staubteilchen an. In Anlehnung an Thumulla/Maraun 2007 gilt eine PAK-Konzentration von mehr als 20 mg/kg im Hausstaub als auffällig. Kleinkinder, die sich überwiegend bodennah aufhalten, sind daher am meisten gefährdet, da sie PAK sowohl aus der Raumluft, als auch oral über den am Boden befindlichen Hausstaub aufnehmen.

Je nach Aufgabenstellung können daher Material-, Raumluft- oder Staubuntersuchungen sinnvoll sein.